Thema: Ein Priester. - ABGELEHNT Do Sep 04, 2008 11:13 pm
Dunkle Wolkenfelder ziehen durch die Lande - hoch oben am Himmel - wie mächtige Horden von Schattenreitern, bereit die nächste Kulisse für eine der unzähligen Schlachten zu geben. Leise Schreie des Bittens und Wehklagens durchschneiden die gespenstische Stille, die sich seit Jahrhunderten, wie ein schwerer Mantel über ganz Azeroth ausgebreitet hat. An manchen Tagen kommt es einem vor, als würde der eisige Nordwind von Winterspring, das Flehen jedes Einzelnen einfangen und in die Ohren der Gepeinigten tragen. Die Länder sind gezeichnet. Der nicht enden wollende Krieg hat seine Spuren hinterlassen. Misstrauen und Angst bevölkern die Gedanken der Einwohner jenen Landes, dass einst von Frieden und Einklang seine unermessliche Stärke zog – Diese Zeiten sind Vergangenheit.
Horde und Allianz führen seit Jahrhunderten einen unerbittlichen Krieg. Nicht enden wollende Schlachten und Feeden treiben die einzelnen Fraktionen dazu, eine nicht einzunehmende Festung des Hasses aufzubauen. Die Gründe ihres Zorns? Das ist eine der Fragen, die nur noch die wenigsten Streiter mit Bestimmtheit beantworten können. Befehlstreue und Unterwerfung treiben sie in jene Schlachten, die schon 1000 mal geschlagen wurden. Täglich vergießen sie unschuldiges Blut im Namen von Herrschern die aus Eifersucht und Habgier, blind vor Wut, ihre Heere aufeinander hetzten.
An einem dieser Tage - soll die Geschichte beginnen.
Tyrander war in die Jahre gekommen. Der untote Priester zog seit unzähligen Wintern durch die Lande. Stetiger Kampf gegen seinen inneren Dämon und die Schlachten im Auftrag des Kultes hatten unübersehbar ihre Narben hinterlassen. Seit »Sie« seiner Herr wurden, hatte er unablässig versucht sich der Unterjochung zu entziehen. Doch »Sie« gewannen jeden Kampf. Des Priesters mentale Kräfte konnten dieser Macht nichts entgegenwirken. Er war Gefangener in Gedanken - wie all diejenigen die ihm zur Seite standen. Kontrolliert von den Mächten am Ende des Netherstrudelts und dazu verbannt für deren Sache zu dienen. ...
Seit Jahren reiste er nachts. Er empfand dies als sicherer. So entschloss er sich auch an diesem Abend sein Lager in der Nähe von Everlook gegen Mitternacht abzubrechen. Unter dem Ächzen seiner Gelenke erhob er sich von seinem Umhang und begann damit, seine Habseligkeiten in den Taschen zu verstauen. »Nun dann, Beelzebub. Unsere Suche soll ihr Ende finden. Werden wir das Ziel wohl erkennen?«, rief er seinem Pferd zu, dass er an einem naheliegenden Baum festgebunden hatte. Er konnte die Ironie, die seinen müden Worten beiwohnte, nicht leugnen. Seit Monaten irrte er durch die Länder auf der Suche nach Erlösung. Geplagt von Visionen und Stimmen hatte er überstürzt alles zurückgelassen. Wie in Trance flüchtete er sich seitdem durch die Tage und versucht die Bilder zu deuten - die Worte zu verstehen - Antworten zu finden. Ohne Erfolg.
Nachdem er unter stöhnen seinen schweren Rucksack geschultert hatte, ging er langsam zu seinem treuem Gefährten. »Werden eure Hufen uns des nachts der Lösung näher bringen?«, befragte er Beelzebub, nachdem er ihn gesattelt hatte und sanft über dessen Mähnenkamm streichelte. Die einzige Antwort die ihm sein stummer Begleiter geben konnte war es, heißen Atem durch die Nüstern zu stoßen. So, als wolle er seiner Hilflosigkeit damit Ausdruck verleihen. »Er weiß, mein Freund ... er weiß ...«, antwortete der Priester lächelnd, als er sich gebrechlich auf den Rücken seines Pferdes stemmte.
Es war eine sternenklare Nacht. Leichter Nordwind blies durch die Baumwipfel. Hier und da hörte man in der Ferne das Schreien von Eiswind-Schimären, die um diese Zeit begannen die kalten Ebenen von Winterspring zu bejagen. Mit leichten Druck in die Flanken und den Worten: »Bewegt euch, alter Gefährte. Bevor uns diese Bestien holen«, setzte sich Beelzebub langsamen Schrittes in Bewegung. Punkt Mitternacht erreichten sie unbehelligt die Hauptstraße. Tyrander entschloss sich, ihr nach Süden zu folgen, da er hoffte Antworten in den flüsternden Schluchten zu finden.
Nach etwa einer Stunde gemächlichen reisens erreichten sie die Kreuzung nach Hyjal, als Belzebub unerwartet stehen blieb und nervös mit den Hufen über den gefrorenen Boden scharrte. »Was ist los, alter Freund? Es droht keine Gefahr.«, versuchte der Priester sein Pferd zu beruhigen das angespannt auf der Stelle tänzelte. Während er es mit leichtem Zug an den Zügeln versuchte zu bändigen lauschte er in die Nacht. Nichts - Stille. Sogar der Wind hatte nachgelassen. Urplötzlich wurden sie von einer eisigen Böe erfasst. In Bruchteilen von Sekunden wirbelten Schneekristalle wie wild um sie herum und bildeten kurz vor des Priesters Augen eine leuchtenden Lichtpunkt, der sich in einer kurzen, gleißenden Explosion vor seiner Stirn entlud. Tyrander schlug geblendet seine Hände über die Augen und sackte augenblicklich kraftlos auf dem Rücken seines Pferdes zusammen. Der aufgewirbelte Schnee rieselte sanft in weichen Flocken zurück auf den Boden. »Der Wind flüsterte ... HYJAL.«, presste er mit letzter Kraft durch seine kalten Lippen, bevor er über die rechte Flanke in den Schnee glitt und dort regungslos liegen blieb.
Er konnte nicht sagen wie lange er dort gelegen hatte als er wieder zu sich kam. Wolken waren aufgezogen. So dicht dass er die Zeit nicht aus den Sternen deuten konnte. Er musste Stunden so gelegen haben, denn Schneeflocken bedeckten in einer feinen Schicht seinen ganzen Körper. Langsam rappelte er sich auf. Mit ein paar Schlägen klopfte er sich den Schnee aus der Kleidung während er sich umsah. Sein Pferd stand noch direkt neben ihm und schnaubte kondensierenden Atem in die Nacht. Es war noch kälter geworden und der Priester versuchte seine Gedanken zu ordnen.
Was war passiert? Soll das des Rätsels Lösung sein? Hyjal? »Wir müssen uns beeilen!«, sprach er hektisch, stieg auf sein Pferd und gab im die Sporen. »Lauf mein Freund - Lauf so schnell die Beine tragen. Das Ziel ist Hyjal!« Mit diesen Worten galoppierte er in die Dunkelheit und der wieder aufkommende Nordwind verschluckte die Huf-Geräusche schon nach wenigen Metern.
Je näher sie dem Gipfel des Berges kamen, desto beschwerlicher wurde die Reise. Das Gelände wurde steiler und nahe der Baumgrenze für Beelzebub fast nicht mehr zu meistern. Also entschloss sich der Priester sein Pferd zurückzulassen. Da er nicht wusste wo seine Reise enden würde, wollte er seinen alten Gefährten nicht festbinden und ihm somit dem sicheren Tot überlassen. »Beelzebub.«, flüsterte er ihm zu, »Warte hier auf mich. Sollte er in zwei Tagen nicht zurücksein. Geh und finde dein Glück.« Mit diesen Worten verabschiedete sich der Priester um Sekunden später in der Dunkelheit zu verschwinden.
Mittlerweile musst es früh morgens sein. Es war zwar noch kein Licht der aufgehenden Sonne wahrzunehmen aber sein Zeitgefühl ließ ihn dies Vermuten. Die Nächte waren lang in Winterspring. Vor der neunten Stunde konnte man mit dem Schauspiel des Tagerwachens zu dieser Jahreszeit nicht rechnen. Gestützt von seinem Stab quälte sich der alte Untote den Berg hinauf. Der frische Schnee ließ seine Füße mindestens eine Elle einbrechen, was das Gehen zusätzlich erschwerte. Stoischen Schrittes machte er Höhenmeter um Höhenmeter gut. Es fing an zu schneien und der Wind wurde stärker. Seine Gedanken überschlugen sich. Ist er auf dem richtigen Weg? Wird er hier Antworten finden? Keine der vorausgegangenen Visionen war derart intensiv wie die der heutigen Nacht.
Je höher er aufstieg, umso dichter wurde das Schneetreiben. Der Wind schlug ihm die Schneeflocken ins Gesicht und heulte dabei in den Felsspalten ein Lied der Ungewissheit. Tyrander zog sich mit der linken Hand seinen Umhang über der Nase zusammen. Es konnte nicht mehr weit sein. Der Gipfel schien zum greifen nahe und er mobilisierte die letzten Kräfte um sein zweifelhaftes Ziel zu erreichen. Als er den Gipfel betrat brachen die Urgewalten über ihn herein. Der Sturm riss den alten Priester fast von den Beinen. Seine Robe peitschte im Wind und zerriss dabei an ihren Säumen in Fetzen. Der Schneesturm türmte sich zu einer Mauer aus berstenden Eis über dem Gipfel auf und fegte wie ein wütender Hornissenschwarm über Tyrander hinweg. In der Mitte des Gipfels richtete sich der Untote aus seiner stets gebückten Haltung zu voller Größe auf. Mit beiden Händen umgriff er seinen Stab und stieß ihn mit ausgestreckten Armen in das tobende Unwetter.
»UNA SALUS VICTIS NULLAM SPERARE SALUTEM!«, schrie er mit Zorn in den Himmel um kurz darauf, auf den Knien zusammenzusacken. Just in diesem Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Der gewaltige Sturm brach in sich zusammen, wie ein filigranes Kartenhaus, und gab einen sternenklaren Nachthimmel frei. Absolute Windstille umgarnte den Priester, der ungläubig seinen Kopf aus der Versenkung hob. Noch bevor er seinen Sinnen trauen konnte, schoss ein gewaltiger Energiestrahl vom Himmel der den Priester in grelles Licht hüllte.
»ICH ENTREISSE EUCH DEN SCHMERZ, PRIESTER!« Donnerte eine gewaltige Stimme auf in herab. Die Worte waren so kraftvoll das sie Tyrander zu Boden warfen und ein unbeschreiblicher Schmerz seinen untoten Körper durchschlug. Er fühlte wie sich sein innerer Dämon an seinen Gebeinen festkrallte und mit scharfen Pranken, tiefe Wunden in Fleisch, Knochen und Seele riss. Tyrander bäumte sich unter Schmerzen auf und schrie die Pein, auf dem Rücken liegend, in die Nacht hinaus. Währendessen konzentrierte sich der Lichtstrahl auf Tyranders Brust und zog ihn an dieser zehn Ellen über den Boden. Der Schmerz war dermaßen unerträglich das er sich nicht bewegen konnte und so baumelten seine Beine und Arme leblos der Erde entgegen. Mit einem Donnern schoss der Lichtstrahl in den Himmel zurück und ließ Tyrander hinab auf den Boden fallen, wo er bewegungslos liegen blieb. Stille - Tyrander fühlte keinen Schmerz mehr. Das einzige was er wahrnahm war das Echo des Donnerschlags das in den Schluchten widerhallte und immer leiser wurde.
»Ich habe euch Frieden gegeben Priester. Ihr seit nun frei«, flüsterte eine Stimme, nachdem der letzte Klang verhallt war. »Nun geht, und findet die treuen Recken. Verteidigt die Freiheit des Einzelnen und bekämpft all diejenigen, die sich eurem Ziel entgegenstellen. Bringt den Frieden in die Länder. Saragas`s Kampf darf nicht umsonst gewesen sein, Priester. Erinnert euch an meine Worte. Arashi - Vater der Titanen, möge euch mein Wille leiten.
Nachdem der Priester das letzte Wort vernommen hatte, blinzelte der erste Sonnenstrahl über den Horizont und tauchte den Gipfel in warmes Licht. Tyrander stütze sich auf seine beiden Ellenbogen und blickte in die Ferne. »Arashi.«, flüsterte er: »Arashi ...«
...
Nun kennt ihr meine Geschichte. Vieles hat er erlebt und vieles gesehen. Nun hofft er die Getreuen in den Reihen der Euren zu finden. Tyrander legt euch seine Fähigkeiten in die Hände - der Wille wird mich leiten.
*verneigt sich* ...
Möge der Schmerz Euer Gefährte sein.
ooc:
Nun - ich halte dies hier mal kurz. Mein Name ist Andi - 31 Jahre alt. Den Priester spiele ich seit ungefähr drei Jahren. Habe nie etwas anderes gespielt ... Tyrander verfügt über Heiler-Euipment (ca. 2100+ Heal) und Shadow-Euipment (ca. 1200+ Damage) Momentan ist er auf Schatten geskillt.
Erfahrung habe ich in den gängigen Instanzen. MC, BWL, KARA, SSC, AUGE und MH. Dort habe ich geheilt und auch als Schattenpriester die Reihen unterstützt.
Auf euch aufmerksam geworden bin ich durch Talfaseth. (Verfüge ungefähr über die gleichen Instanz-Kenntnisse)
Zeitlich bin ich normalerweise relativ flexibel. Vorausgesetzt der Job macht mir keinen Strich durch die Rechnung. In diesem Fall gebe ich aber rechtzeitig bescheid.
Ich denke, ich bin ein zuverlässiger, engagierter Spieler und würde mich freuen euch unterstützen zu dürfen.
In diesem Sinne ...
Nette Grüße
Andi
Aikil Banana King
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Thema: Re: Ein Priester. - ABGELEHNT Mo Sep 08, 2008 9:30 am
Aikil blinzelt den Untoten, der plötzlich vor ihm stand und ihm seine Unlebensgeschichte erzählt hatte, ungläubig und ziemlich verwirrt an. Mit einem Räuspern und einem Kopfschütteln ringt er sich dann doch durch, etwas zu sagen.
Woah... also... ich meine... WOAH! Hast ja einiges duach in deinem Leben... also... Unleben. Erm, wia kucken mal, was wia füa dich tun können. In da Zwischenzeit pack deine Knochen irgenwohin, wos warm is un machs dia gemütlich. Wia geben dia bald Bescheid, man.
Immer noch sichtlich verwirrt verschwindet der Troll wieder.
Tyrander Gast
Thema: Re: Ein Priester. - ABGELEHNT Mo Sep 08, 2008 12:47 pm
Der Untote nickt dem Troll dankend hinterher und murmelt ein paar wirre, unverständliche Verse, um sich danach an ein in der nähe flackerndes Lagerfeuer zu setzt.
Beelzebub! Die Hoffung schimmert!
Ruft er seinem Ross zu, das erschöpft an die Stallungen des Lagers gebunden ist und apathisch an ein paar dürren Sträuchern kaut. Das laute Rufen lässt Tyrander urplötzlich in einen krächzenden Hustenanfall verfallen, der ihm aufgrund der Verkrampfung das linke Auge aus dem Schädel drückt. Schnell greift er nach dem vor ihm rollenden Augapfel und drückt ihn mit hektischen, unkoordinierten Bewegungen zurück in die vorgesehene Augenhöhle.
Nicht schon wieder! Verdammtes Jahrhundert - Verdammter Verfall!
Fluchend und zeternd beginnt er in seinen Taschen zu kramen um kurz darauf Proviant und ein paar Schriftrollen hervorzuholen.
Nun - harren wir der Dinge. Die Zeit soll nicht der Feind Tyranders sein. Sollen sie Ihre Entscheidung treffen.
Aikil Banana King
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Thema: Re: Ein Priester. - ABGELEHNT Di Sep 09, 2008 11:10 am
Mhrr... war ne fixe Beratung. Wia werdn dich ersmal nich aufnehmen, man. Hat einfach den Grund, dassma schon genuch Priesta sind... und in den Schlachtn gibs doch imma so wenig Beute... fastehst?
Tut mia leid, man. Aba viel Afolg noch, eh.
ooc:
Okay, um mir selbst zu widersprechen: Das hat natürlich nix mit der Menge der Beute zu tun, dass wir dich ablehnen. Hat auch sehr viel Spaß gemacht, deine Geschichte zu lesen . Aber unsere Situation sieht im Moment so aus, dass wir mit Heil- und Schattenpriestern ausreichend ausgestattet sind. Und da wir keinem das Gefühl geben wollen, das 5te Rad am Wagen zu sein, lehnen wir deine Aufnahme ab.
Ich hab auch gesehen, dass du dich beim BdB beworben hast, die ja nun wirklich einen Heilpriester suchen. Und ich denke, dass du da wirklich gute Chancen hast. Daher würde ich gern darauf verzichten, dir hier einen Wackelposten zu geben, um dir anderswo die Chance auf einen sicheren Platz als Priester zu verbauen. Sollte es da nicht klappen, kannst du mich gern nochmal ingame ansprechen, vielleicht finden wir eine Lösung. Versprechen will ich aber nix .
Beste Grüße und Empfehlungen an den Bund der Brüder und viel Erfolg bei deiner Bewerbung Der Horrorlead
Tyrander Gast
Thema: Re: Ein Priester. - ABGELEHNT Di Sep 09, 2008 11:37 am
Tyrander nickt Aikil sanftmütig zu.
Nun - die Entscheidung soll die Eure sein Troll. Die Suche wird nicht hier ihr Ende finden. Doch grämt Euch nicht Zunftvertrauter. Der Weg das Ziel und Beelzebubs Huf wird ihn zur Heimat tragen. Habt dank Eurer Gastfreundschaft ...
Mit diesen Worten beginnt der Priester sein treues Ross zu satteln um bald darauf galoppierend von der Nacht verschluckt zu werden.
OOC:
Kein Problem - ich kann Eure Entscheidung nachvollziehen. Hat mich gefreut mal wieder ein paar Worte in Rolle wechseln zu können - ist ja selten geworden auf der guten, alten Forscherliga. Schon allein deshalb war es die Bewerbung wert.
Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg! Ohren steif ... usw.